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ABB installiert leistungsstärkste Offshore-Konverter-Plattform der Welt

Zürich – Die weltweit leistungsstärkste Offshore-Konverterplattform zum Abstransport von Windstrom aus dem Meer steht in der deutschen Nordsee und kommt vom Schweizer Technologie-Konzern ABB. Das Offshore-Netzanbindungsprojekt DolWin2 ermöglicht den Transport einer Strommenge, mit der pro Jahr über eine Millionen Haushalte versorgt werden können.

Die auf einer Offshore-Plattform untergebrachte 320-Kilovolt-Konverterstation weist eine Übertragungskapazität von 916 Megawatt (MW) auf. Mit der Installation dieser Offshore-Konverterstation nördlich der Nordseeinsel Norderney wurde nun ein "bedeutender Projektmeilenstein" erreicht. Auftraggeber für dieses Projekt ist der Übertragungsnetzbetreiber Tennet.

Strom der Windparks Nordsee One, Gode Wind I und Gode Wind II an Land bringen

Die Offshore-Konverterstation ist Bestandteil des Projekts DolWin2, das die Offshore-Windparks im sogenannten DolWin-Cluster in der Nordsee ans deutsche Stromnetz anbinden soll. Dazu gehören die Windparks Nordsee One, Gode Wind I und Gode Wind II. Die Station, die ABB nun installiert hat, wandelt den Wechselstrom aus den Windparks für eine effiziente Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung zum Festland in Gleichstrom um.
„Nach der erfolgreichen Übergabe des Netzanschlusses Dolwin1 im Juli ist dies der nächste bedeutende Meilenstein in der Ausführung unserer Offshore-Windprojekte“, sagt Ulrich Spiesshofer, CEO von ABB. „Das Projekt stellt ein weiteres Beispiel für unseren Fokus auf konsequente Umsetzung dar und unterstreicht die kontinuierlichen Fortschritte im „Step Change“-Programm der Division Energietechniksysteme.“

Konverterstation wurde in Dubai hergestellt

Die komplette Plattform einschließlich der Unterkonstruktion bringt rund 23.000 Tonnen auf die Waage. Sie ist etwa 100 Meter lang, 70 Meter breit und 100 Meter hoch. Sie wurde im letzten Jahr vom Herstellungsort Dubai zur Werft von Aibel in Norwegen transportiert. Dort wurde die Plattform ausgerüstet und startete vor einer Woche ihre viertägige Reise zum endgültigen Bestimmungsort im Dolwin Cluster, 45 Kilometer vor der deutschen Küste gelegen. Bei Dolwin beta kommt laut ABB das „innovative Konzept“ der selbstinstallierenden, schwerkraftbasierten Plattform (Gravity Based Structure, GBS) zur Anwendung. Dabei wird die Plattform durch Ballastierung der sechs Stahlbeine mit Wasser langsam auf den Meeresboden abgesenkt. Das Wasser wird in den kommenden Wochen komplett durch Kies ersetzt, um die Plattform dauerhaft zu sichern.
„Die Installation einer derart gigantischen Plattform zählt zu den schwierigsten Vorgängen bei der Lieferung einer Offshore-Netzanbindung. Hier sind intensive Vorbereitungen und die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten gefordert. Wir freuen uns sehr, dass wir diesen wichtigen Projektmeilenstein reibungslos erreicht haben“, sagt Claudio Facchin, Leiter der Division Energietechniksysteme von ABB.

Tennet erwartet Fertigstellung und Abnahme des Gesamtprojekts in 2016

Den Auftrag für die Planung, Konstruktion, Lieferung und Installation der schlüsselfertigen Offshore-Netzanbindung erhielt ABB von Tennet. Das Projekt umfasst neben der Offshore-Konverterstation auch die See- und Landkabelsysteme sowie die Konverterstation an Land.
Dabei ist die Gleichstromverbindung rund 135 Kilometer lang. Die Entfernung von der Küste zu den Windparks beträgt rund 45 bis 60 Kilometer. Die Landtrasse von der Küste bis zur landseitigen, neuen Konverterstation Dörpen West im Emsland ist rund 90 Kilometer lang und seit Sommer 2014 komplett verlegt. Lediglich Restarbeiten wie Muffenmontagen und Rekultivierungen sind dabei noch zu erledigen. In Dörpen West wird der Gleichstrom wieder in Drehstrom gewandelt und über das Umspannwerk mit dem Übertragungsnetz verknüpft. Der Probebetrieb wird voraussichtlich im Dezember 2015 starten, damit ist eine erste Einspeisung möglich. Die eigentliche Fertigstellung und Abnahme wird laut Tennet für 2016 erwartet.

© IWR, 2015

11.08.2015

 



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