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ABB ersetzt verschollenes Offshore-Kabel

Zürich, Schweiz / Bayreuth – Der Züricher Konzern für Energie- und Automatisierungstechnik ABB wird im Auftrag des Übertragungsnetzbetreibers Tennet ein verschollenes Offshore-Seekabel für die Anbindung des Nordsee-Windparks Butendiek nachliefern. Das eigentlich vorgesehene Seekabel liegt vermutlich auf dem Meeresgrund.

Was war passiert? Anfang Juli 2014 war eine Transportbarge im Mittelmeer auf der Fahrt von Arco Felice (Neapel/Italien) nach Bremerhaven gekentert. An Bord befand sich eines von zwei Wechselstrom-Seekabeln, das für den Anschluss des Offshore-Windparks Butendiek an das Netzanbindungssystem Sylwin alpha vorgesehen war. Tennet und ABB haben nun einen Vertrag zur kurzfristigen Produktion, Lieferung und Verlegung eines entsprechenden Ersatz-Seekabels unterzeichnet.

ABB sorgt bis Jahresbeginn 2015 für Ersatzkabel

Menschen waren bei dem Vorfall im Juli nach Angaben von Tennet glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. Doch ABB wird nun das verlorengegangene Kabel ersetzen. Über dieses Kabelsystem soll der Nordsee-Windpark Butendiek mit der Anschussstelle auf der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung–Konverterplattform (HGÜ) Sylwin alpha verbunden werden. Die Verbindung besteht aus zwei Kabeln. Ein Kabel, das Strom mit einer Leistung von 144 Megawatt (MW) übertragen kann, liegt bereits. Da jedoch das zweite Kabel für weitere 144 MW Windpark-Leistung bei der Havarie im Mittelmeer verlorengegangen war, fehlt es für den kompletten Anschluss des Windparks. ABB liefert nun ein neues dreiadriges 155-Kilovolt-Drehstrom-Seekabel von etwa 38 Kilometern Länge. Die Verlegung soll bis Jahresbeginn 2015 abgeschlossen sein. Ob das zunächst vorgesehene Kabel tatsächlich noch im Mittelmeer auf dem Meeresgrund liegt, ist nicht 100-prozentig klar. Gerüchte kursieren, nach denen Piraten das verschollene Seekabel inzwischen geborgen haben könnten.

Butendiek: Fünf Investoren und 1,3 Milliarden Euro

Der Offshore-Windpark Butendiek, für den fünf Investoren insgesamt 1,3 Milliarden Euro auf den Tisch legen, soll nach Fertigstellung insgesamt Strom mit einer Leistung von 288 MW erzeugen. Genug, um nach der voraussichtlichen Inbetriebnahme in 2015 ca. 360.000 Haushalte mit erneuerbarem Strom zu versorgen. Zu den Investoren gehört neben Siemens Financial Services, Marguerite Fund, Industriens Pension, PKA A/S auch der Bremer Windenergie-Projektierer wpd. Butendiek wurde von wpd geplant und liegt rund 30 Kilometer vor der Insel Sylt. Die Genehmigung wurde bereits Ende 2002 erteilt, Installationsbeginn war im Jahr 2014. Im September 2014 wurden 80 Fundamente für die 80 Windturbinen komplettiert. Inzwischen stehen auch bereits die ersten Anlagen des Herstellers Siemens.

ABB bei Offshore-Netzanschlüssen gut im Geschäft

ABB hat weltweit bereits mehr als zehn Drehstrom-Kabelsysteme für Offshore–Windparks in Betrieb genommen und führt zurzeit weitere Aufträge aus. Butendiek ist der sechste Auftrag, den ABB von Tennet für die Anbindung von Offshore–Windparks in Deutschland bekommen hat. Unter anderem arbeitet ABB zurzeit auch an einem Drehstrom-Kabelsystem, das den Offshore-Windpark Sandbank an die HGÜ-Konverterplattform Sylwin alpha anschließen wird.

Weitere Informationen zu dem Thema Netzanschluss:

wpd errichtet erste Anlagen im Offshore-Windpark Butendiek
Zum Unternehmensprofil von wpd
Weitere Details zum OWP Butendiek
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